Atomkraft ist grün, aber E-Fuels haben keine Zukunft. Man darf an Brüssel zweifeln.
Autor: Henning Heise | Foto Credits: Pexels / Markus Distelrath
Gerade hat die EU ihr Programm „Fit für 55“ und das Verbot für den Verkauf von Verbrennungsmotoren ab 2035 beschlossen. Das Ziel: Die Umweltverschmutzung, sprich die Treibhausgase (THG), zu verringern um den Klimawandel und Zerstörung unseres Lebensraums zu bremsen.
Dies ist richtig und muss mit allen Mitteln unterstützt werden. Mit allen Mitteln heißt aber auch offen zu sein für neue Technologien – auch wenn sie nicht die besten sind, aber ein Stück weit helfen können.
Ein Beispiel sind E-Fuels. Seitens der Grünen und der EU abgelehnt, da viel Energie zur Herstellung benötigt wird und sie damit gemeinhin als nicht sehr effizient einzustufen sind. In Südpatagonien wird von der chilenischen Regierung, Siemens und Porsche das größte Windradkraftwerk, Haru Oni, zur Herstellung von E-Fuels errichtet. Dort weht das ganze Jahr ein starker Wind, eine Gegend, die nicht wirklich zum Verweilen einlädt. Sie ist auch in keiner Weise touristisch erschlossen, sprich außer viel Wind ist da nichts los. Wenn man also diesen Wind dazu verwenden würde um nahezu CO2 neutralen Kraftstoff (E-Fuels) herzustellen, dann entsteht er aus Energie, die sonst nicht genutzt würde und weiterhin verpufft.
Auch wenn die Ausbeute nicht enorm hoch ist, so gilt doch die Devise lieber etwas als gar nichts. Sich solchen Technologien zu verschließen und anstatt dessen Atomkraft und Gas als „grüne Energiequellen“ einzustufen, lässt sehr an der Glaubwürdigkeit und Kompetenz der Verantwortlichen in Brüssel zweifeln bzw. belegt wieder das alte Sprichwort „Geld regiert die Welt“.